Checkliste: Diese Dokumente sollten Sie vor einer Besichtigung in Frankreich immer dabeihaben

Dokumente für Hausbesichtigung

Inhaltsverzeichnis

Warum eine gute Vorbereitung bei Besichtigungen entscheidend ist

Viele deutsche Käufer unterschätzen, wie unterschiedlich die Abläufe beim Immobilienkauf in Frankreich im Vergleich zu Deutschland sind.
Eine Besichtigung ist in Frankreich nicht nur ein „Spaziergang durchs Haus“, sondern oft der erste Schritt in eine Verhandlungssituation. Wer hier nicht vorbereitet ist – insbesondere ohne die richtigen Unterlagen – riskiert Unsicherheit, Zeitverlust und im schlimmsten Fall sogar den Verlust einer Wunschimmobilie.

Als deutsch-französischer Immobilienvermittler habe ich in den letzten Jahren immer wieder erlebt, wie Interessenten überrascht waren, wenn der Makler oder Verkäufer plötzlich nach Dokumenten fragt. Diese Checkliste soll Ihnen helfen, solche Situationen zu vermeiden.

Die wichtigsten Dokumente für eine Besichtigung in Frankreich

1. Gültiger Ausweis oder Reisepass

  • In Frankreich wird schon bei einer Besichtigung oft nach einem Ausweisdokument gefragt.

  • Hintergrund: Der Verkäufer oder Makler möchte sicherstellen, dass es sich um ernsthafte Interessenten handelt.

  • Praxisbeispiel: Ein deutsches Ehepaar in Narbonne musste die Besichtigung abbrechen, da sie ihre Ausweise nicht dabeihatten.

👉 Tipp: Führen Sie am besten eine Kopie mit und bewahren Sie das Original sicher bei sich.

2. Finanzierungsnachweis (Bankbestätigung oder Eigenkapitalnachweis)

  • Französische Makler und Eigentümer möchten frühzeitig wissen, ob die Finanzierung gesichert ist.

  • Ein einfaches Schreiben Ihrer Bank oder ein Kontoauszug mit dem verfügbaren Eigenkapital genügt oft.

  • Praxisbeispiel: In Carcassonne wurde ein Haus an andere Interessenten vergeben, weil sie als Erste einen Finanzierungsnachweis vorlegen konnten.

👉 Checkliste:

  • Bankbestätigung (z. B. „Finanzierung bis xx € möglich“)

  • Nachweis Eigenkapital (Kontoauszug, Sparbuch)

  • Bei Barzahlung: Bestätigung der Bank über Liquidität

3. Steueridentifikationsnummer (falls schon vorhanden)

  • Wer bereits in Frankreich steuerlich gemeldet ist, kann diese Nummer gleich angeben.

  • Für Erstkäufer reicht es, wenn Sie Ihre deutsche Steuernummer bereithalten.

4. Vorvertragliche Informationen aus Deutschland

  • Falls Sie bereits in Deutschland Immobilien besitzen, sollten Sie Nachweise über laufende Kredite oder Belastungen dabeihaben.

  • Hintergrund: Französische Notare fragen im Zuge der Kaufvorbereitung oft nach, ob noch Verpflichtungen bestehen.

5. Vollmacht oder Zustimmung bei Ehepartnern

  • In Frankreich ist es wichtig, dass beide Ehepartner bei einer Besichtigung und insbesondere beim Kaufvorgang einbezogen werden.

  • Wenn nur ein Partner reist: Bringen Sie eine schriftliche Zustimmung oder Vollmacht mit.

👉 Info: Dies gilt allerdings nur, sofern beide Parteien als Eigentümer aufgeführt werden möchten.

Ergänzende Unterlagen, die häufig hilfreich sind

  • Fragenkatalog an den Makler/Verkäufer (z. B. Energieausweis, Grundsteuer, laufende Kosten).

  • Liste eigener Anforderungen (z. B. Renovierungsaufwand, Nähe zu Schulen oder Ärzten).

  • Kopie der letzten Nebenkostenabrechnungen (falls bereits erhalten).

Hintergrund: Rechtlicher Kontext zum Notarwesen in Frankreich

Der Notar in Frankreich übernimmt eine zentrale Rolle beim Hauskauf:

  • Er ist neutraler Vertreter des Staates, nicht nur des Käufers oder Verkäufers.

  • Schon bei der Besichtigung können bestimmte Informationen (z. B. Grundbuchauszüge, Katasterpläne) relevant werden.

  • Wenn Sie gut vorbereitet sind, können Sie den Notar frühzeitig mit den notwendigen Daten versorgen – und vermeiden Verzögerungen.

👉 Tipp: Ich arbeite mit deutschsprachigen Notaren und Übersetzern zusammen, um den Prozess für deutsche Käufer so reibungslos wie möglich zu gestalten.

Checkliste für Ihre Besichtigung in Frankreich

DokumentWarum wichtig?Tipp aus der Praxis
Ausweis/ReisepassIdentitätsnachweisImmer Original + Kopie
FinanzierungsnachweisGlaubwürdigkeit als KäuferVorab bei Bank anfordern
SteuernummerNotarielle FormalitätenDeutsche Nummer genügt zunächst
Vollmacht/Zustimmung PartnerRechtliche AbsicherungSchriftlich & unterschrieben
Eigene Unterlagen aus DeutschlandÜbersicht über VerpflichtungenBank- & Kreditunterlagen bereithalten

 

Typische Fehler deutscher Käufer bei der Besichtigung

  1. Unvorbereitet erscheinen → wirkt unseriös und schreckt Verkäufer ab.

  2. Keine Finanzierung nachweisen → andere Interessenten sind schneller.

  3. Alle Fragen erst vor Ort stellen → führt zu Hektik, besser vorher eine Liste machen.

  4. Ehepartner fehlt → kann rechtlich problematisch werden.

FAQ

1. Brauche ich für die erste Besichtigung wirklich schon einen Finanzierungsnachweis?
Nicht immer – aber ohne wirkt Ihr Interesse oft unverbindlich.

2. Muss ich Dokumente ins Französische übersetzen lassen?
In der Regel erst ab dem Notartermin, nicht bei der Besichtigung.

3. Kann ich alleine kaufen, wenn ich verheiratet bin?
Je nach Ehemodell in Deutschland und Frankreich – meist ist die Zustimmung des Partners notwendig.

4. Reicht eine Kopie des Ausweises?
Nein, Original und Kopie sind empfehlenswert.

5. Was passiert, wenn ich Dokumente vergesse?
Im schlimmsten Fall verlieren Sie die Chance auf die Immobilie.

Als deutsch-französischer Immobilienvermittler begleite ich Sie nicht nur bei der Immobiliensuche, sondern helfe Ihnen auch, Ihre Unterlagen korrekt vorzubereiten.
Ich stelle sicher, dass Sie bei der Besichtigung alles Nötige dabeihaben, übersetze auf Wunsch Fachbegriffe und vernetze Sie mit meinen Kontakten – von Banken über Notare bis hin zu Versicherungen.

Der große Leifaden zum Hauskauf in Frankreich

Weitere Informationen zu Steuern wie beispielsweise die "Taxe Foncière", Informationen über die Bedarfsanalyse, franz. Kaufverträge und auch Gesamtkosten.

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